In einem gewaltigen Sturm soll 1588 ein Schiff der spanischen Armada vor Spiekeroog gestrandet sein. Über tausend Mann sind dabei ertrunken, erzählt man auf der Insel. Nur die Kanzel und die Marienfigur, die heute die Alte Inselkirche schmücken, wurden von diesem Schiff geborgen. Das
Theater Das Letzte Kleinod hat in Archiven gestöbert und Insulaner befragt. Am originalen Schauplatz in der Alten Inselkirche wird das Geheimnis der spanischen Galeone in einereindrucksvollen Theateraufführung gelüftet. Die Kulturstiftung trat als Veranstalter auf.
Die Nordseebad Spiekeroog GmbH unterstützte das Vorhaben personell und materiell. Die Kirchengemeinde stellte Räumlichkeiten für die Schauspieler zur Verfügung. Unter anderem trugen die Hanns Lilje Stiftung sowie die Spiekerooger Stiftung zur Finanzierung bei.
Nach Stücken über die Themen ‚Walfang‘, ‚Auswanderung‘ und ‚Französische Besatzungszeit‘ realisierte Das Letzte Kleinod mit ‚Armada‘ bereits das vierte Projekt über ein zentrales
lokalhistorisches Thema auf Spiekeroog. Die kollektive Auseinandersetzung mit der Vergangenheitdes Inseldorfes ist für die Spiekerooger eine Möglichkeit des Schutzes vor einem Identitätsverlust. Durch den ständigen Wechsel der Gäste besteht die Gefahr der Überfremdung. Gerade den jungen Insulanern der hinzugezogenen Spiekerooger Eltern fehlt oft das geschichtliche Bewusstsein. Durch die Förderung des Theaterprojektes sieht die Kulturstiftung Spiekeroog eine Möglichkeit im Sinne der Stiftungssatzung einen Beitrag zur Heimatpflege zu leisten.
Die Kulturstiftung gab eine Finanzierungszusage über 16.000 €. Eingeworben wurden die zugesagten Gelder durch private Sponsoren und insbesondere durch die Einnahmen einer Kulturtombola.
Die Erstaufführung fand im September statt. Weitere Aufführungen folgten im Oktober, November und Februar 2016.
In der Presse wurde von dem überwältigendem Erfolg berichtet. Der Spiekerooger Inselbote schreibt: Nach „Untergang der Johanne” (Thema Strandung des Auswandererschiffs im Jahr 1854) 2009, „Die verlorenen Söhne” (Spiekerooger Walfänger) ein Jahr darauf und Knüppelkrieg” (französische Besatzungszeit Anfang des 19. Jahrhunderts) 2011 kommt das „Letzte Kleinod” nun also mit dem vierten historischen Drama auf die Insel. Anders als am Strand, in der West-Baracke oder auf den Salzwiesen am Hafen sitzt das Publikum nun mitten im Geschehen. Die alte Inselkirche ist nicht nur das zentrale Thema von „Armada”, das ganze Gotteshaus ist die Bühne.
Im Dezember 2015 wurde das Theater Das Letzte Kleinod mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet.